Die Verschuldung der Republik Österreich beträgt per 02.04.2025 3:17 insgesamt* EUR
398.741.966.451
Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung je Staatsbürger von
EUR 53.872
bzw. aufgeteilt auf alle Erwerbstätigen, je Erwerbstätigen
EUR 89.829
Dieser Kredit kostet den Staat jährlich Zinsen von
EUR
7.413.919.779
bzw. je Bürger (je Erwerbstätigen) jährlich
EUR
1.002 (1.670)
Staatsschulden Ticker
Öffentliches Defizit 2024 mit 4,7% deutlich über Maastricht-Grenze (PDF)
+++ Öffentliches Defizit 2024 mit 4,7% deutlich über Maastricht-Grenze (PDF): Der offizielle Schuldenstand für 2024 wurde soeben von der Statistik Austria veröffentlicht. Laut aktueller Pressemitteilung stiegen die Staatsschulden 2024 um 22,6 Milliarden auf 394,1 Milliarden an. Etwas unter unserer Herbstprognose von 400 Milliarden, die wir nach dem Bekanntwerden des Budgetlochs nach der NR-Wahl etwas zu pessimistisch angepasst haben. Das ist die positive Nachricht, die schlechte: das Maastricht-Defizit ist damit bereits 2024 mit 4,7% deutlich über die 3%-Maastricht-Grenze gerutscht. Die Schuldenquote gemessen am BIP erhöhte sich von 78,5% auf 81,8%. Ebenfalls weit über dem 60%-Maastricht-Ziel.
Österreichs Budgetloch doppelt so groß wie angenommen
+++ Österreichs Budgetloch doppelt so groß wie angenommen: Laut jüngsten Medien-Berichten dürfte das Budgetdefizit heuer noch größer ausfallen, als noch während den Koalitionsverhandlungen angenommen. Statt 6 Milliarden soll der Konsolidierungsbedarf für 2025 bereits 12 Milliarden betragen, doppelt so viel wie ursprünglich angenommen. Ohne Maßnahmen würde sich das Budgetdefizit wohl eher Richtung 5% des BIP entwickeln, mit den geplanten 6 Milliarden-Paket eher Richtung 4%, deutlich über dem Maastricht-Ziel. Österreich befindet sich bereits das dritte Jahr in Folge in einer Rezession. Ohne weitere Maßnahmen würde Österreich sogar ein EU-Defizitverfahren riskieren. Keine einfache Ausgangslage für die neue Regierung. Wichtig wären strukturelle Einsparungen anstatt die Steuerlast permanent zu erhöhen.
Deutschland hebelt die Schuldenbremse aus
+++ Deutschland hebelt die Schuldenbremse aus: CDU/CSU, SPD und Grüne haben sich darauf geeinigt, noch im alten (abgewählten) Bundestag, wo die Parteien noch eine 2/3-Mehrheit hätten, die deutsche Schuldenbremse deutlich zu lockern und Rüstungsausgaben, Infrastrukturausgaben und Klimasubventionen von bis zu 1000 Milliarden Euro von der Schuldenbremse auszunehmen. Euphemistisch werden die neuen Schulden in Deutschland "Sondervermögen" genannt, sind aber in Wirklichkeit neue Staatsschulden.
Kritiker befürchten dadurch die Aushebelung der Schuldenbremse auf Kosten zukünftiger Generationen (erhöhte Inflation, Staatsschulden und Zinszahlungen auf Staatsanleihen) und vor allem auch den Verlust der Vorbildwirkung Deutschlands. Dank Schuldenbremse, die seit 2011 in Kraft getreten ist, konnte Deutschland seine Maastricht-Schuldenquote auf ungefähr 63% des BIP reduzieren und trotzdem jedes Jahr moderat Schulden machen und hatte dadurch auch Spielraum für die Corona-Krise geschaffen.
Notsituationen wie Corona oder ein aktiver Krieg waren immer schon von der Schuldenbremse ausgenommen. Die EU hat, wenn man die Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten zusammenrechnet, auch ohne neues Aufrüsten (ReArm Europe) bereits eines der höchsten Militärbudgets der Welt.
Wenn nicht einmal Deutschland die Maastricht-Kriterien einhalten kann oder möchte, wie wird man das in Zukunft noch von anderen Euro-Staaten verlangen können?
Regierungsprogramm ÖVP/SPÖ/NEOS im Überblick (PDF)
+++ Regierungsprogramm ÖVP/SPÖ/NEOS im Überblick (PDF): Das Budget für 2025/2026 orientiert sich im Wesentlichen am Budgetpfad, der noch von der FPÖ und ÖVP an die EU gemeldet worden ist. Heuer sollen 6,3 Milliarden eingespart werden, ab nächstem Jahr zusätzlich 2,4 Milliarden, um das Budgetdefizit auf 3% zu reduzieren. Die Maßnahmen im Überblick:
Der Klimabonus wird abgeschafft (2 Milliarden), die Ministerien müssen 1,1 Milliarden sparen (noch wenig konkret), KV-Beiträge für Pensionisten werden von 5,1% auf 6% erhöht, die Abschaffung der "Kalten Progression" wird teilweise zurückgenommen, das letzte Drittel, circa 600 Millionen, wird nicht mehr umverteilt, sondern fließt nun direkt ins Budget. Bankenabgabe wird von 150 Millionen auf 500 Millionen befristet erhöht, ab 2027 soll die Bankenabgabe auf 200 Millionen sinken, Übergewinnsteuer für (teilstaatliche) Energiekonzerne wird verlängert (200 Millionen), Grunderwerbsteuer-Begünstigung (0,5 statt 3,5%) sollen bei Übernahmen von Gesellschaften fallen. Stiftungseingangssteuer wird auf 3,5% erhöht (derzeit 2,5%), Zwischensteuer für Stiftungen von 25% auf 27,5%, Spitzensteuersatz 55% wird wieder verlängert. KFZ-Steuer für E-Autos, allerdings nicht Peak-Performance, sondern wesentlich geringere Dauerleistung als Basis.
Bildungskarenz wird nicht abgeschafft, sondern in einer Light-Variante fortgeführt. ORF-Beitrag wird bis 2029 eingefroren, nicht abgeschafft. Bundesgebühren sollen deutlich steigen.
Ausgaben sollen für das AMS, "Kindergrundsicherung" (Sozialhilfe), Bildungsministerium und Bundesheer steigen.
Insgesamt vernünftige Maßnahmen, die jedoch die Steuerlast erhöhen, um das Budget kurzfristig zu sanieren. Es muss in Folge daher auch zu echten strukturellen Einsparungen, Bürokratieabbau und Deregulierung kommen, was ebenfalls ein Ziel der Dreier-Koalition ist. Hoffen, wir dass die neue Regierung damit erfolgreich ist. Staatsschulden im Auge behalten.
Bitcoin-Volksbegehren in Österreich
+++ Bitcoin-Volksbegehren in Österreich: In den USA aber auch in anderen europäischen Ländern ist Bitcoin mittlerweile ein Wahlkampf/Koalitionsverhandlungs-Thema geworden.
Das Volkbegehren setzt sich für die Wiedereinführung der Haltefrist von einem Jahr für Bitcoin ein, was vor allem in Zeiten hoher Inflation sehr wichtig ist, um sich gegen die permanente Entwertung des Euros durch rasant steigende Staatsschulden (Inflation) zu schützen.
Die Wiedereinführung der Behaltedauer (bei Wertpapieren) wurde bereits von der letzten türkis-grünen Koalition ausverhandelt, wurde aber nicht umgesetzt.
Die Initiatoren sehen in Bitcoin eine einzigartige Innovation, um die finanzielle Souveränität und Freiheit der Bürger zu bewahren und fordern weiters das Anlegen einer strategischen Bitcoin-Reserve und eine Bitcoin-freundliche Gesetzgebung (Regulierung), um Österreich als internationalen FinTech- und Finanz-Standard zu stärken.
Derzeit sammelt das Volksbegehren Unterstützungserklärungen, die auch online mit der Digitalen-Amt-App abgegeben werden können.
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Schuldenstände der letzten Jahre
ESVG 2010
Jahr | Staatsschulden 4. Quartal | % BIP |
2024*** | EUR | 394.100.000.000 | 81,8% |
2023 | EUR | 371.729.000.000 | 78,6% |
2022 | EUR | 351.129.000.000 | 78,4% |
2021 | EUR | 334.713.000.000 | 82,4% |
2020 | EUR | 316.360.000.000 | 83,2% |
2019 | EUR | 280.540.000.000 | 70,6% |
2018 | EUR | 285.422.000.000 | 74,1% |
2017 | EUR | 289.951.000.000 | 78,5% |
2016 | EUR | 296.244.000.000 | 82,8% |
2015 | EUR | 292.265.000.000 | 84,9% |
2014 | EUR | 280.001.000.000 | 84,0% |
2013 | EUR | 263.229.000.000 | 81,3% |
2012 | EUR | 261.041.000.000 | 81,9% |
2011 | EUR | 255.684.000.000 | 82,4% |
2010 | EUR | 244.697.000.000 | 82,7% |
2009 | EUR | 230.015.000.000 | 79,9% |
2008 | EUR | 201.810.000.000 | 68,7% |
2007 | EUR | 184.675.000.000 | 65,0% |
2006 | EUR | 180.270.000.000 | 67,3% |
2005 | EUR | 174.403.000.000 | 68,6% |
2004 | EUR | 157.985.000.000 | 65,2% |
2003 | EUR | 152.688.000.000 | 65,9% |
2002 | EUR | 151.296.000.000 | 66,7% |
2001 | EUR | 147.154.000.000 | 66,7% |
2000 | EUR | 141.246.000.000 | 66,1% |
1995 | EUR | 120.660.000.000 | 68,3% |
1990 | EUR | 76.518.000.000 | 56,2% |
1980 | EUR | 27.002.000.000 | 35,3% |
1970** | EUR | 3.421.000.000 | 12,5% |
** Finanzschuld des Bundes 1970
*** laut Pressemitteilung Satistik Austria vom 31. März 2025
Hinweis: Nachträgliche Änderung der Zahlen aufgrund von Korrekturen oder methodischer Neuberechnung der Staatsschulden und des BIP möglich. Es handelt sich hierbei um eine Momentaufnahme der offiziell veröffentlichten Daten. Zum Vergleich nach ESVG 1995.
Quelle
Österreichische Nationalbank
* Prognose der minimalen Gesamtverschuldung (Bund, Länder, Gemeinden, Versicherungsträger) basierend auf den gemäß Maastricht gemeldeten Kennzahlen. Ausgelagerte Schulden (ÖBB, ASFINAG, BIG, HETA/KA Finanz etc.) aber exklusive Haftungen (Landeshaftungen, Rettungsschirme, ESM etc.) sollten laut ESVG 2010 großteils berücksichtigt sein. Stand: September 2024
Impressum
Medieninhaber: DI Viktor Krammer 1070 Wien
Grundlegende Richtung: Information über die Budgetpolitik der Republik Österreich