Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, so hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh. — Henry Ford
11 Lösungen und Auswege aus der Staatsschulden-Krise
Mögliche Lösungsszenarien, um die Problematik der Staatsschulden und die Krise des Euro- und Finanzsystems in den Griff zu bekommen. Es handelt sich hierbei um eine unvollständige Liste an Vorschlägen ausgehend von den 10 Fakten zur Staatsverschuldung. Die meisten Punkte lassen sich auch kombinieren und werden hier zur Diskussion in den Raum gestellt.
1
Staatsbankrott und Zurücksetzen des Finanzsystems als Ultima Ratio. "Wieder von Null anfangen." Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Könnte auch für Bundesländer und für Gebietskörperschaften als letzte Konsequenz zur Anwendung kommen.
2
Falls der Euro scheitert, Wiedereinführung des Schillings oder Schaffung eines Kern-Euros mit Deutschland und Ländern mit einer ähnlichen Volkswirtschaft. Vorteil: Nationale Währungen könnten wieder individuell abwerten und wettbewerbsfähig werden. Nachteil: kleinerer Währungsraum und Wechselkursrisiken.
3
Stopp der ESM-Schuldenunion. Österreich haftet nicht mehr für die Schulden anderer Staaten.
4
Banken, die sich verspekuliert haben und/oder korrupt sind, dürfen nicht mehr auf Kosten der Steuerzahler gerettet werden, sondern sind abzuwickeln.
5
Reform des Geldsystems (zum Beispiel Umstellung auf das Vollreserve-System). Banken können nur noch das Geld verborgen, das sie auch wirklich haben. Neu-Regelung von Investmentbanken, High-Frequency-Trading, Eigen- bzw. Mindestkapitalquoten, und spekulativen Finanzprodukten, um Finanzkrisen vorzubeugen. Banken sollen sich wieder auf realwirtschaftliche Dienstleistungen fokussieren.
6
Einführung einer Schuldenbremse nach Schweizer Vorbild im Verfassungsrang. Der Staat kann unter Berücksichtigung des Konjunktur-Zyklus nur noch das ausgeben, das er vorher eingenommen hat.
7
Niedrig/Null-Zinspolitik. Im Prinzip ist das die Strategie, die derzeit im Euroraum angewandt wird. Hilft den Staaten ihre Zinszahlungen auf Staatsschulden gering zu halten, hat aber auch negative Seiteneffekte. Unter anderem: Staaten wird jegliche Motivation genommen, Reformen umzusetzen, da Sanktionsmechanismen des Stabilitätspakts fehlen.
8
Zinsfreies Basisgeld (Base Money) durch die EZB als Alternative zu Quantitative Easing. Idee: die EZB könnte jedem Eurostaat 1-2% vom BIP jährlich neues zinsfreies Geld zur Verfügung stellen, das die Staaten zum Beispiel für die Entschuldung ihrer alten Staatsschulden oder für Investitionen verwenden könnten. Dafür verpflichten sich die Staaten zu einem erweiterten Stabilitätspakt.
9
Stabilitätspakt, der die Bezeichnung verdient. Verbot sich ab einer gewissen Schuldenquote (zum Beispiel 60% des BIP) am Kapitalmarkt weiter verschulden zu dürfen. Budget-Eingriffs- und Sanktionsmöglichkeiten.
10
Länder, die sich notorisch nicht an den Euro-Stabilitätspakt halten, müssen in letzter Konsequenz auch wieder aus dem Eurosystem ausscheiden.
11
Nutzung einer digitalen Kryptowährung wie Bitcoin als Alternative zum Eurosystem. Vorteile: Reformdruck durch Nutzung alternativer Währungen, Bruchteil der Kosten des jetzigen Geldsystems, Kryptowährungen können nicht mehr von korrupten Banken oder Staaten schleichend inflationiert, manipuliert oder für geldpolitische Ziele missbraucht werden.
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Referenzen
[1] 10 Fakten zur Staatsverschuldung
[2] Wikipedia: Beispiele für Staatsbankrotte
[3] Wikipedia: ESM
[4] Wikipedia: Vollreserve-System
[5] Wikipedia: Eigen- und Mindestkapitalquote nach Basel III
[6] Wikipedia: Schweizer Schuldenbremse
[7] Wikipedia: Leitzins (Zentralbanken)
[8] Wikipedia: Europäischer Fiskalpakt
[9] Wikipedia: Quantitative Lockerung (QE)
[10] Wikipedia: Kryptowährung
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